Schmerzende Handgelenke, Druckstellen an den Handballen? Oft liegt's an falsch eingestellten Lenkerarmaturen.
Folgende Sachen brauchst du zum Einstellen der Lenkerarmaturen:
- Öl-Spay
Damit kannst du festsitzende Schrauben und Bowdenzüge, Hebel und Gelenke schmieren.
- passende Schraubenschlüssel
Am besten du verwendest einen Ringschlüssel, achte aber darauf, dass dieser nicht ausgeweitet ist!
Wenn du die Schrauben beschädigst, musst du entweder damit leben, sie immer so zu sehen, oder neue kaufen!
- So ist´s richtig: Der Winkel zwischen Unterarm und Hand sollte möglichst flach sein. Zum Verstellen die Klemmschrauben der Bremsgriff- oder Kupplungshalterung lösen, die Griffeinheit in die richtige Position drehen und festziehen. Wichtig: Danach die Freigängigkeit bei voll eingeschlagenem Lenker prüfen.
- Ganz falsch: So sind Schmerzen in den Unterarmen und Durchblutungsstörungen schon programmiert - bei diesem Winkel wird häufiges Bremsen und Kuppeln zur Qual. Außerdem lassen sich Kupplung und Bremse in solch einer Position wesentlich schlechter als bei einem flachen Unterarmwinkel dosieren.
- Das Spiel am Kupplungshebel muss meist zwischen zwei und vier Millimeter betragen - wie viel genau, steht im Handbuch. Bei zu wenig Spiel schleift die Kupplung unter Last (hoher Verschleiß), bei zu viel Spiel trennt sie nicht vollständig - die Schaltung wird schwergängig, und der Leerlauf ist, besonders bei kaltem Motor, nur schlecht zu finden.
- Wenn das Spiel nicht stimmt kann ganz einfach nachgestellt werden: Rändelmutter lösen und Einstellschraube verdrehen - geht meist mit der Hand. Hineindrehen vergrößert das Spiel, Herausdrehen verkleinert es. Nach dem Einstellen des vorgeschriebenen Spiels Festziehen der Rändelmutter nicht vergessen, sonst verstellt sich´s bald wieder.
- Bei einigen Motorrädern lässt sich der Abstand Hebel zu Lenker durch Drehen einer Einstellschraube (Pfeil) verändern. Zur Einstellung wird der Hebel vom Lenker weggedrückt - im Stand, wohlgemerkt. Die Hebel sollen dann noch gut zu greifen, also nicht zu weit weg vom Lenker sein, aber der Bremshebel darf bei vollem Zug nicht den Lenker berühren.
- Für Fahrer mit großen Händen ist es oft störend, den Hebel im Knick fassen zu müssen. Hier hilft es manchmal, die Lenkerarmatur weiter innen zu positionieren (aber nicht so weit wie in Bild fünf). Als Anhaltspunkt hierzu: Die beste Hebelwirkung gibt´s, wenn die mittleren Finger den Hebel etwas außerhalb des Knicks greifen.
Das gibt´s auch noch
Bei einigen Motorrädern wird das Spiel des Kupplungszugs nicht am Hebel, sondern am motorseitigen Ende des Zugs eingestellt. Drehen muß man also jetzt unten, das Spiel überprüfen aber wie gehabt am Hebel. Ist auch am Motorblock keine Verstelleinrichtung zu entdecken, findet sie sich als letzte Möglichkeit irgendwo im Verlauf des Zugs.
Viele größere Motorräder haben heutzutage statt des Seilzugs zur Betätigung der Kupplung eine Hydraulikleitung, die mit Bremsflüssigkeit gefüllt ist. Solch eine Konstruktion ist weitgehend wartungsfrei, da hier das Spiel nicht mehr eingestellt werden muss. Zu erkennen sind solche Motorräder am Ausgleichsbehälter (Pfeil) beim Kupplungshebel.
ACHTUNG: Diese Tipps ersetzen nicht die Wartung einer richtigen Werkstatt! Ich übernehme keine Haftung für irgendwelche Schäden die bei der Durchführung entstehen!